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Neurophysiologische Praxis Gisela Teichert


Primaristic


Spezielle Informationen

für Frauenärzte und -ärztinnen für Hebammen
für Kinderärzte und -ärztinnen für Erzieher/innen
für Allgemeinmediziner/innen für Grundschullehrer/innen
für Orthopäden und Orthopädinnen für Sporttrainer/innen und Coaches
für Neurologen und Neurologinnen

 

Ansatz/Wirkungsweise

Primaristic ist das Wissen und die Lehre von der senso-motorischen Entwicklung des Menschen. Ihre Grundlage sind die Gesetzmäßigkeiten der Neurophysiologie. Die Neurophysiologie studiert und lehrt die normale Funktion des Nervensystems.

 

Die Primaristic wurde 1969-1970 in der Kinderklinik Frankfurt-Höchst von der Physiotherapeutin Helga Pfeiffer- Meisel entwickelt. Während ihrer dortigen Tätigkeit auf der Frühchen- und Neugeborenenstation erkannte sie, dass frühkindliche Reflexe bereits im Säuglingsalter die natürliche Entwicklung blockieren. Sie hatte des Weiteren einen Lehrauftrag für Kinderheilkunde an der dortigen Krankengymnastikschule.

Die Weiterentwicklung erfolgt durch Dr. med. Herbert Pfeiffer, Leiter „Institut für Primaristic“, Hofheim.

 

Das zentrale Konzept der Primaristic beruht auf den primären Reflexen. Diese haben ihre Notwendigkeit in der Zeit der Schwangerschaft. Sie dienen dem Fötus dazu, auf die Bewegungen der Mutter angemessen reagieren zu können. Die Primären Reflexe ermöglichen ihm das gleichzeitige Anspannen sämtlicher Muskeln. Auf diese Weise schützt der Fötus sich (im besonderen seinen Kopf und die Halswirbelsäule) vor ruckartigen und plötzlichen Bewegungen der Mutter. Die Bewegungen der Mutter lösen die Primärreflexe aus. Die Primärreflexe sind im Gehirn veranlagt, es sind angeborene, tonische, neurologische Muster. Sie sollten sich nach der Geburt allmählich ganz zurückbilden, damit sich die Willkürmotorik, also die willentliche Bewegung beim Säugling, vollständig entfalten kann.

Säugling Füße im Gesicht

Bleiben die frühkindlichen primären Reflexe bestehen, wird ihre Aktivität weiter vom Gehirn aus - dem menschlichen Willen entzogen - gesteuert und blockieren Entwicklungsschritte auf allen Ebenen unseres Seins. Der Spannungszustand in allen Körpergeweben erhöht sich zunehmend und verändert das Körperempfinden und die Wahrnehmung. Durch die veränderte Wahrnehmung wiederum kann sich der Spannungszustand nicht den unterschiedlichen Gegebenheiten anpassen und erhöht sich weiter. Außerdem wird die Aktivität der primären Reflexe durch ungünstige Kopf- und Körperhaltungen sowie Körperaktivitäten zusätzlich verstärkt.

 

Ein andauernder „Kreislauf“ entsteht:

 

1. Bleiben frühkindliche Primärreflexe über den dritten Lebensmonat hinaus bestehen, kommt es dadurch zur Erhöhung des Spannungszustandes und zu veränderter Wahrnehmung in allen Körpergeweben.

 

2. Die veränderte Wahrnehmung und bestimmte ungünstige Kopfhaltungen und/oder Körperbewegungen aktivieren zusätzlich die noch vorhandenen Primärreflexe und verstärken den Spannungszustand der Gewebe weiter.

 

Mit der Primaristic erfährt das Gehirn über die aufsteigenden Nervenbahnen eine Körpersituation, in der die primären Reflexe nicht aktiv sein können. Dies geschieht durch die Einnahme bestimmter Körperhaltungen, die die primären Reflexe unterbrechen.

 

Diese Situation ist entscheidend: Das Gehirn bevorzugt die unterbrochene Aktivität, weil das Gehirn ruhiger „arbeiten“ kann und weil durch die Normalisierung des Spannungszustandes ein viel geringerer Energiebedarf im gesamten Körper notwendig ist. Die Anwendung der Primaristic ist in jedem Lebensalter möglich.

 

Die Auswirkungen der Aktivität der primären Reflexe sind für die unterschiedlichen Berufsgruppen hier beschrieben: „Spezielle Informationen für ...“

 

Siehe auch Veröffentlichung über Primaristic:

"Analyse der Frühterapie nach dem Frankfurter Modell" von Dr. med. Herbert Pfeiffer und Helga Pfeiffer-Meisel

Sonderdruck aus "Der Kinderarzt" Heft 3/1981