Jedes Kind will sich ab einem bestimmten Alter fortbewegen, um den Raum zu erkunden. Das fortlaufende Rollen von Bauchlage in Rückenlage und erneut in Bauchlage usw. ist die erste physiologische Fortbewegung des Säuglings und beginnt mit 6 Monaten.
Sind die (frühkindlichen) Primärreflexe aktiv, blockieren sie die motorische Entwicklung und der Säugling kann nicht rollen sondern muss robben. Beim Robben werden die Arme gebeugt nach vorne genommen, um anschließend durch eine weitere Armbeugung den Körper vorwärts zu ziehen. Die Beine bleiben dabei gestreckt. Dieses Bewegungsmuster mit Beugung der Arme und Streckung der Beine entspricht genau dem Bewegungsmuster eines (frühkindlichen) Primärreflexes: Es ist dies der Symmetrisch Tonischen Nackenreflex (STNR).
Es gibt auch das einseitige Robben, d.h. der Säugling benutzt nur eine Seite – manchmal kann dabei das Robben als Fortbewegung im Kreis beobachtet werden. In diesem Fall ist zusätzlich der Asymmetrisch Tonische Nackenreflex (ATNR) aktiv. Durch das Mitbenutzen der (frühkindlichen) Primärreflexe werden diese in ihrer Aktivität weiter gesteigert und führen zu einer zunehmenden erhöhten Spannung der Gewebe.
Das Robben ist im Entwicklungsplan des Säuglings nicht vorgesehen (siehe gelbes Vorsorgeheft) und deshalb eine Ersatzfunktion.
Eltern können ihrem Kind Hilfestellung geben: Durch Einnehmen der primaristischen Haltungen auf dem Schoß der Mutter können die (frühkindlichen) Primärreflexe zur Ruhe kommen.
Mein Erleben, dass robbende Säuglinge mit Beginn der Primaristic zum Krabbeln kommen, ist eine meiner Motivationen, mit der Primaristic zu arbeiten.
